Woran misst ihr magisches Wissen und Können?

Beim Lesen eines anderen Threads ist mir spontan eine Frage eingefallen: Was ist eigentlich magisches Wissen? Woran messt ihr es, dass jemand etwas "kann"? Welchen Wert legt ihr auf Erfahrung, auf Veranlagung, auf Wissen oder auf Praxis?

Vor allem sollte man das einhalten können, was man von sich auch behauptet. ^.~

Ich finde das eine schwere Frage, weil es so viele Gebiete gibt und es somit eigentlich auch keine allgemein gültige Messlatte, wie du ja auch in dem anderen Thread erwähnt hast, das jeder so seine ganz eigenen Schwerpunkte und Methoden usw. haben kann, mit denen man erfolgreich sein kann. Die ja dann auch von Religion und Glauben abhängen können oder sich auch unterscheiden.......

Nur weil jemand etwas anders handhabt, heißt es ja nicht das es auch immer verkehrt wäre oder weil man sich nicht auf allen Gebieten auskennt, ein Noob wäre, magisches Können zeigt sich nämlich ganz unabhängig davon. Welches ich auch für das eigentliche magische Wissen halte.

Aber wenn jemand reich an informativen Wissen ist, finde ich das auch sehr toll.
Hauptsache die Informationen stimmen aber, sofern sie nicht auch noch variabel sind.......

schweres Thema, also an sich finde ich die praktische Erfahrung wichtig, ein Buch kann ich auswendig lernen, muss es aber trotzdem nicht verstanden haben. Des weiteren ist es auch irgend wie ein Gefühl, ich finde man spürt auch ob das Gegenüber magische Erfahrung hat.

Jemand der etwas kann, hat es nicht nötig es groß nach Außen zu tragen und sein können anzubieten wie sauber Bier.
Ganz schlimm finde ich die, die in Ebay oder sonstigen Plattformen verkaufen und sich so in den Mitelpunkt drängen, genauso wenig wie die, die sich in Telefonhotlines und TV Shows tummeln oder in Zeitungen inserieren. Solche Leute kann ich nicht ernst nehmen.

Hi,

also ich finde, dass „Wissen“ und „Können“ durchaus zu unterscheiden sind, denn Wissen hat noch lange nichts mit Können zu tun.
Jeder kommt heutzutage über Buchhandlungen und das Internet an Informationen, die vor ein paar Jahrzehnten eher speziellen Personengruppen vorbehalten waren. Da ist es keine Kunst sich Dinge anzulesen, auswendig zu lernen und das ganze geschickt in Sprache umzusetzen.
Auf der anderen Seite bringt Wissen in der Praxis nicht unbedingt weiter. Ich könnte sämmtliche Korrespondenzen des Liber 777 auswendig lernen, ich könnte mich in die Astrologie einarbeiten und mich in Kursen verschiedenster Richtungen anmelden. Wenns dann in der Praxis scheitert, dann bringt mir mein Wissen auch nichts.

Und wirkliches Können lässt sich ganz einfach bemessen: funktioniert es oder nicht!

Jemand könnte vor mir nach den Regeln der Kunst eine ritualmagische Evokation durchführen, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Klappt es nicht, dann besitzt er/sie auch nach Jahrzehnten der Praxis kein Können.
Jemand anderes kritzelt etwas auf Papier, hält es in eine Kerzenflamme und es kracht in der Atmosphäre. Das ist Können.

Viele Personen in der magischen Szene ruhen sich auch immer gerne auf dem „Schweigen“ aus. Spricht man sie darauf an etwas vorzuführen, dann hört man oft „Bringt dich das in deiner persönlichen Entwicklung weiter? Ich bin nicht hier um jemanden zu überzeugen. Das ist eine persönliche Erfahrung. Etc.“
Ein wahrer Könner hat mit so etwas meist kein Problem und zeigt es. Aus diesem Grunde halte ich mich persönlich auch von Personen fern, die viel und gerne reden, auch meist alles etwas besser wissen und oft auch sehr gut argumentieren können, solange sie in der Praxis nicht auch gezeigt haben, was sie können.

Eine Bekannte von mir saß während eines Gruppenrituals nur daneben und hat zugeschaut. Als ich sie hinterher darauf ansprach meinte sie, sie habe doch mitgearbeitet. Jedoch kam von dieser Person kein funken energetische Arbeit rüber. Aber sie redet sehr gerne über ihren Meister und was er sie alles lehrt.
Ein Freund von mir dagegen erzählte mir davon, wie er angefangen hat, körperliche Widerstände bei Personen zu brechen und sie ohne Aufwand auf den Boden führen zu können. Ich hab ihn gefragt und er hat es mir gezeigt wie es geht.
Wem soll ich also mehr Vertrauen schenken? ^^

Ich stimme zu,dass nicht nur theoretisches Wissen allein reicht,sondern auch Übung und praktische Erfahrungen dazu gehören.Nur geht es ja in der Magie nicht darum,jemandem etwas zu beweisen.In der Regel reicht es - wenn man allein arbeitet und nicht in einem Coven - dass man ein Ritual so durchführt,dass man sich damit wohlfühlt und das gewünschte Ergebnis erzielt.Denn in erster Linie mache ich den Zauber ja für mich.Was und wie ich ihn mache,kann anderen dabei ja egal sein.Ob ich es kann, ebenso.Wenn ich etwas vermurkse werde ich selbst schon sehen,was ich davon habe ;)

Gut,in einem Coven ist es wünschenswert,wenn jemand auch ordentlich mitmacht.Aber auch da geht es doch nicht darum,etwas zu beweisen.Magie kann man ja nicht einmal mit dem physischen Auge sehen.Man kann etwas spüren,oder auch nicht.Aber nur weil man glaubt nichts zu spüren wenn eine Person sich an einem Ritual beteiligt heißt das ja nicht auch automatisch,dass da nichts ist.

Von daher kann man doch eigentlich gar nicht sagen "Hier komm,mach mal vor....".

Hey, jain. ^^

Vielleicht habe ich mich da auch etwas falsch ausgedrückt.
Natürlich kommt es auch immer auf die eigene Wahrnehmung an, was man in einem Ritual bemerkt und was nicht. Ich denke aber schon, dass man, wenn man es übt, unterscheiden kann, ob jemand nun nur herumsitzt oder ob die Person auch etwas macht.

Die Wahrnehmung von Energien (sei es visuell, über das Fühlen, Hören, etc.) zu erlernen gehört, finde ich, mit zu den Grundbausteinen magischer Praxis. Das fängt schon mit einfachen Sachen an, wie man in manchen Texten liest: "Wenn du merkst, dass das Wesen XY anwesend ist, mache das und das." Ohne das Wahrnehmen zu lernen bleibt man irgendwann auf einer Stufe stecken oder verliert sich in einem s.g. Mindfuck.
Denn Dinge zu imaginieren oder sie "tatsächlich zu sehen" ist etwas ganz anderes.

Der Text oben war jetzt eher auf Personen bezogen, die immer von sich behaupten, was sie nicht alles können aber nicht in der Lage sind, oder Ausreden suchen, auch zu zeigen, was sie können. Das wollte ich jetzt nicht direkt verallgemeinern. ^^

Unterm Strich zählt für mich, aber da bin ich halt auch sehr chaotisch, das Wissen eher weniger, denn jeder kann theoretisch ein eigenes völlig taugliches Paradigma für sich erschaffen und damit arbeiten, ohne nur ein einziges Buch gelesen zu haben.
Und das Können definiere ich persönlich einfach über Try&Error. ;-)

[quote]Der Text oben war jetzt eher auf Personen bezogen, die immer von sich behaupten, was sie nicht alles können aber nicht in der Lage sind, oder Ausreden suchen, auch zu zeigen, was sie können. Das wollte ich jetzt nicht direkt verallgemeinern. ^^
[quote]

Ah, ok.Das habe ich dann wohl ein bisschen falsch verstanden.Danke für die Klärung =)

Theorie ist gut, doch Praxis ist alles. Eliphas Levi wird allgemein als der große Meistermagier des 19. Jahrhunderts geehrt, und er schrieb eine ganze Reihe verdammt cleverer Bücher über die Zusammenhänge der verschiedenen Funktionen magischer Operationen. Allerdings führte er selbst tatsächlich in seinem ganzen Leben nur ein einziges Ritual durch und wäre dabei auch fast noch draufgegangen...
Für mich bemisst sich der Wert eines Zauberers einzig und allein darin, was er/sie in der Lage ist zu bewerkstelligen. So viele brüsten sich stolz ihrer Lernleistung, doch geht ihnen Mut und Standfestigkeit, ihr Wissen produktiv anzuwenden völlig ab. Wie der frisch von der Uni promovierte Zoologieprofessor etwa, der sich nun einbildet alles über Tiere zu wissen. Jeder nach Mist stinkende Schweinetreiber weiß tausendmal mehr als er!
Nur die Praxis zählt, und Magie die nur auf dem Papier stattfindet ist eine Verhöhnung aller magischen Erkenntnisse.