Berkana

Diese Rune ist der Birke zugeordnet, eine der beiden Zeichen in der Runenreihe, die direkt auf Bäume zurückgehen.

In meiner persönlichen Interpretation bezieht sich dieses Zeichen auf Mütterlichkeit und Weiblichkeit, die Brüste der Mutter Erde, Fruchtbarkeit und neues Leben. Wenn man die Birke betrachtet, sieht man, dass diese neue Böden erobert und den Anfang auf Brachland macht. Ihr frisches Grün wird zum Schmücken für Frühlingsfeste verwendet. Die Birke ist Pionier nicht nur auf Neuland, sie ist auch einer der wenigen Bäume, die nördlich des Polarkreises gedeihen kann. Birken sind in diesen Gebieten Repräsentanten des schamanischen Weltenbaums, sie sind das schamanische "Pferd", mit dem der Zauberer in die Welten reist. Birkenreisig wird für Besen, frische Birkenzweige zur (ursprünglich rituellen) Schwitzhütten/Sauna-Reinigung verwendet.

Die Rune wird von mir als überströmend von Leben und Vitalität, aber aber auch als unsicher und schwankend erlebt. Ihre dunkle Seite besteht in der Bedeutung des Opfertodes und des vorzeitigen Todes allgemein, sie begleitet nicht nur das junge Leben, sondern auch in den Tod hinein. Die Mütterlichkeit von Berkana bezieht auch die Verstorbenen mit ein.

Michael Howard ("Understanding Runes") schreibt, dass die Kräfte der Birke auch im Geist des Fliegenpilzes repräsentiert wird, der in schamanischen Ritualen als unterstützende Droge gebraucht wird. Der Fliegenpilz lebt oft in Symbiose mit der Birke. Er erwähnt auch, dass diese Rune ein Hinweis auf die spirituelle Kraft der Sexualität sein kann.


(c) Laurin

Nur zur Vervollständigung noch ein paar Gedanken dazu.

Quelle: ich

So wie unsere keltischen Nachbarn waren die germanischen Stämme Verehrer von Bäumen, und die Birke war eine ihrer geheiligten Bäume. Wenn ihr den Samen der Birke seht, werdet ihr feststellen, wie "verschwenderisch" die Birke ist.
Berkana ist DAS Symbol der Welt der Pflanzen und der Bäume.

Phonetisch gehört sie zu dem "Buch"staben B (Buche)
Die Interpretation wäre die Birke, das Wachstum, die Schwangerschaft, die Geborgenheit der Fruchtblase oder unter der Erde.
Ihr Element ist die Erde.
Die TarotKarte (3) die Herrschrin, (13) der Tode kann man mit ihr in Verbindung bringen.
Die Farben Grün und Golden verbinde ich mit ihr.
Das Tier Hase verbinde ich mit ihr weil deren Fruchtbarkeit sprichwörtlich ist.
die Heilkräuter Frauenmantel (fast ein Allheilmittel) und Wegerich ( öfter eingenommen, reinigt dieser das Blut von allen Schlacken)
Diese Rune wird in Beziehung zur Schwangerschaft, der Geburt und dem Tod gestellt.

Mythologie:
Frigg, Freyja, Iduna, Fjörgyn, Sif, Berserker, GeraGrid, Audhumla.
Sowohl Tiwaz als auch Berkana repräsentieren Aspekte des Lebensbaumes, Tiwaz als Irminsul und Berkana als ihr weibliches Gegenstück. (Qu: German. Magie?)

Magische Wirkung:
Berkana "schütz" auch Geheimnisse und eignet sich in Ritualen die mit Wachstum zusammen hängen oder als Amulett um etwas zu Verheimlichen oder wenn man nicht gesehen werden will.
Die Rune bindet andere Kräfte wie die der Erdkraft und hält diese einsatzbereit sie ist also auch eine Binderune.
Sie hilft bei schöpferischen Ideen und gibt Kraft zur Realisierung indem sie neue Denkweisen aufzeigt.
Berkana eignet sich gut als Einweihungsrune.
Für den Moment, in dem ein Kandidat in einen Kreis eintritt und damit "neu geboren" wird.

Analyse:
In der Interpretation zeigt Berkana auf jeglichen Prozess des Wachstums, auf den sorgenden, mütterlichen Einfluß und auf kreative und spiritelle Kräfte.
Zu dieser schöpferische Energie gehört auch der Prozess der Geburt und Mutterschaft, von Mensch, Tier und Pflanzenwelt.
die Schamanen glaubten früher oder tun es noch, dass die Birke mit der Unterwelt in magischer Verbindung steht.
In Berkana ist Isa enthalten, die ihre magische Kraft langanhalten lässt.
Die Rune Wunjo die in ihr enthalten ist sorgt für Harmonie und Erfüllung.
Auch Sowilo sehe ich in ihr, die Rune für Lebenskraft und Erfolg.
Sowie die Rune Raidho die für Beziehungen und Lebensrhythmus steht.
So gesehen ist in ihr alles enthalten was das Einpflanzen des Samens, dessen Wachstum und der glücklichen Geburt förderlich ist.

Eine Freundin hat von mir zur Geburt ihrer Tochter ein geweihtes Amulet mit Berkana bekommen und wird es weiter "vererben" wenn ihre Tochter groß ist.

Ich erlebe Berkana jedes Jahr zum Frühling ganz enorm. Jetzt entfaltet sie ihre ganze Kraft.
Aber auch bei Vollmond ist sie für Rituale sehr gut.
Ich hab versucht, die letzten Tage schon mal barfuß zu gehen aber es ist noch soo viel Isa in der Erde dass einem die Füße abfallen könnten, da hab ich dann doch lieber wieder Schuhe angezogen.

Was ich oben vergessen habe zu erwähnen und mir wieder ins Bewusstsein gerutscht ist, ist die Verbindung der Berkana zur Wortbedeutung Burg, Berg, und Gebirge. In meinem Verständnis ist sie mit der Percht oder Bertha verbunden, einer sowohl lebensspendenden als auch zerstörerisch wirkenden Muttergottheit.

In dem Buch Göttin Holle, auf der Suche nach einer alten Göttin ISBN 3-935581-1
von Gardenstone

Ist das Thema Holle aufgegriffen worden. Meine Frage: Göttin Holle und die Perchta, sind das zwei unterschiedliche Apekte der Göttin oder gehören sie zusammen?
Oder ist das Regionsbedingt?

Ich glaube, dass - soweit man das sagen kann - es sich um unterschiedliche Namen für die selbe Wesenheit handelt. Was man am Märchen "Frau Holle" sehen kann, gibt es ebenfalls ihre Verbindung zum Brunnen/Quelle, ihren unterirdischen Aspekt etc.

Wobei Holle der Holunder zugeordnet wird. Es kann sich auch um regionale Unterschiede handeln, es ist klar, dass in einer Gegend nicht eine große Muttergöttin mit zwei verschiedenen Namen angerufen wird. So wie der Name Bertha, der so weit ich weiß eher im Norden üblich ist. Im Alpenraum gibt es eben die Percht.

Nach meinem Gefühl - ja, es ist gehört zusammen.

Ich weiß von der Percht ja nur dass sie zu bestimmten Zeiten in gruseliger Gestalt durch die Straßen stapft.
Mit der Holle kann ich auch nur was im Winter anfangen.
Wo sind denn da die lebensspendenden Seiten dieser Göttinnen?
Ich sehe nur die Tod bringenden?
Davon mal ganz ab dass im Umfeld von Hamburg diese Beiden eh schon fast vergessen sind.
Aber vielleicht haben sie zum Frühling hin einen anderen Namen?

Hm, das mit der gruseligen Gestalt stimmt so nicht unbedingt. Es gibt die Schönperchten und die "Schiachperchten" (Schiach = hässlich). Es gibt in den Zügen z.B. Frauengestalten mit schöner goldener Sonnenmaske, Männer mit grünen Blätterkronen oder weißgekleidete Mädchen, die in die Häuser kommen und sie symbolisch reinigen. Prinzipiell sind die andersweltlichen Gestalten, die in den Zeiten zwischen den Zeiten, also den Rauhnächten, den "überzähligen Nächten", in das menschliche Gefüge einbrechen, eben ambivalent. Ebenso wie bei der Wilden Jagd kann man davon ausgehen, dass man sich ihnen nicht in den Weg stellen sollte, aber wo sie vorüberziehen, bringen sie Fruchtbarkeit und Segen.

Ich denke bei Frau Holle immer an die Beschreibung im Märchen:

Zitat :

...als es erwachte, war es auf einer schönen Wiese. Die Sonne schien warm vom Himmel und überall standen vieltausend Blumen.

Frau Holle regiert in der Jenseitswelt über ein blühendes Reich...

Magische Wirkung:
Wenn ihr schreibt, Berkana schützt Geheimnisse und eignet sich im Ritual oder als entsprechend aufgeladenes schamanisches Amulett, zur Verheimlichung und zum Verbergen, wenn man nicht gesehen werden will, dann gehe ich mal davon aus dass ihr den Samen in der Erde, den Fötus im Bauch der Mutter meint.
Die Rune bindet auch andere Kräfte wie die der Elemente und hält diese einsatzbereit?
Sie fördert schöpferische Ideen und deren Realisierung indem sie auf neue Denkwege zeigt.
Berkana eignet sich gut als Einweihungsrune, für den Moment, wenn ein Kandidat in einen neuen Kreis eintritt und damit quasi "neu geboren" wird.
Ich selbst trage sie gern, wenn ich mal wieder zwischen zwei Projekten in so einem Schwebezustand bin und noch nicht so recht weiß, was als nächstes kommt.

Das hast du doch selbst geschrieben, oder nicht? *verwirrt ist*?

Jedenfalls stammt das aus deinem eigenen Text:

Zitat :

Magische Wirkung:
Berkana "schütz" auch Geheimnisse und eignet sich in Ritualen die mit Wachstum zusammen hängen oder als Amulett um etwas zu Verheimlichen oder wenn man nicht gesehen werden will.

Ich würde ja eher annehmen, dass die Rune die Geburt von Dingen fördert, oder die Geborgenheit, aber weniger im Sinne von "unsichtbar verbergen"... aber vielleicht sehe ich das verkehrt...